Band Filter

VNV NATION - Noire

VN:F [1.9.22_1171]
Artist VNV NATION
Title Noire
Homepage VNV NATION
Label ANACHRON SOUNDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
9.3/10 (4 Bewertungen)

„Noire“ ist nicht nur das zehnte Studioalbum von VNV NATION, sondern auch das erste seit dem Weggang von Schlagzeuger Mark Jackson, der bis Ende 2017 22 Jahre nicht unwesentlich die Geschicke der Future-Pop-Speerspitze mitgestaltet hat. Mastermind Ronan Harris ist jetzt wie zu Beginn der inzwischen 28-jährigen Bandgeschichte wieder auf sich allein zurückgeworfen und natürlich haben die Fans die neuen Songs mit großer Spannung erwartet.

Als Vorgeschmack auf den in Ronans Hamburger Studio produzierten Longplayer fungiert die Single-Auskopplung „Where Is The Future“, mit dem der gebürtige Ire wieder sein Gespür für absolut tanzbare Synthie-Sounds dunkler Schattierung beweist. Nicht minder hypnothisch-treibend präsentiert sich „God of All“, während der Opener „A Million“ als dunkel-unheilvoller Stomper für einen gelungenen Auftakt sorgt. Derweil schlägt „Armour“ melancholischere Töne an, ehe „Nocturne No. 7 (feat. Simon Jakubowski)“ als klassisches Piano-Instrumental ungewohnte Klänge offeriert, die ich ehrlich gesagt nicht unbedingt gebraucht hätte. Da lasse ich mir lieber das monumentale „Collide“ gefallen, mit denen Mr. Harris einmal mehr große Emotionen in bombastische elektronische Musik kleidet. Im direkten Vergleich ist das nachfolgende „Wonders“ eine aufgeräumte Tanz-Nummer, der allerdings eindeutig der Wumms von „Immersed“ fehlt. Hier lässt es Altmeister Ronan ordentlich krachen – ich sehe die Meute bei diesem Track bereits live ausrasten und auch „Lights Go Out“ dürfte sich schnell zu einen Dancefloor-Filler entwickeln. Mit „Guiding“ und „Requiem For Wires“  gibt es zwei orchestrale Instrumentals zu hören, die es in sich haben und den Hörer mit imposanten Eindrücken und Gefühlen fluten ohne ihn damit zu überfluten. Derweil verlegt sich „Only Satellites“ erneut auf eingängigen Future Pop, um schließlich mit „All Our Sins“ zum opulenten Finale aufzuspielen.

Der in Dublin geborene Ronan Harris beschreibt sein jüngstes Baby „Noire“ als eine „dunkle und intensive Energie, die sich nicht zurückhält“. Damit hat er zweifellos recht, auch wenn der zehnte Streich in meinen Ohren nicht der stärkste der VNV-NATION-Discographie ist. Die ganz großen Ausnahmesongs sind auf „Noire“ nicht enthalten, wohl aber jede Menge Lieder, die sehr deutlich über dem Durchschnitt sind und unterstreichen, dass Harris zu Recht als einer der besten seiner Zunft gilt. Was im Übrigen auch auf seine Live-Präsenz zutrifft: Möglich, dass der Kugelblitz nicht der beste Sänger vor dem Herrn ist, aber seine Shows sind definitiv unfassbar energiegeladen und mitreißend, da macht dem 51-jährigen so schnell niemand etwas vor. Deshalb ganz schnell Tickets für die bereits laufende Tour ordern!

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

VNV NATION - Weitere Rezensionen

Mehr zu VNV NATION