
Artist | VOIVOD |
Title | Target Earth |
Homepage | VOIVOD |
Label | CENTURY MEDIA |
Leserbewertung |
Die Frankokanadischen Pioniere VOIVOD werkeln seit gut 30 Jahren durch metallische Sphären, haben sich dabei nie verbogen und sich ihren einzigartigen Signature-Sound von Beginn an bewahrt. Damit wird man natürlich nicht reich, aber dafür hochgeschätzt. Nicht umsonst gilt man bei Legionen an Bands als Inspirationsquelle, kopiert wurden VOIVOD allerdings nie. Dafür ist ihr Sound auch einfach zu einzigartig.
Das letzte Album „Infini“ von 2009 enthielt die letzten Gitarren-Spuren des 2005 leider verstorbenen Denis D´Amour, auf „Target Earth“ kommen die Herren zum ersten Mal komplett ohne ihren Freund aus. Gut, dass man sich nach seinem Tod doch zum Weitermachen entschieden hat, der Musikwelt wäre eine der faszinierendsten Kapellen abhandengekommen. Das beweisen die vorliegenden 57 Minuten mal wieder eindrucksvoll. Der Titeltrack bietet gleich den gewohnten futuristischen Prog-Thrash, mit dem Klopper „Kluskap O´ Kom“ beamt man sich in seine wüsten Anfangstage zurück und zeigt, dass kommerzielle Gesichtspunkte auch heute noch komplette Nebensache sind! Großartig! „Empathy for the Enemy“ und das lange „Mechanical Mind“ sirr-prog-spacen in ihrem eigenen Kosmos rum und lassen an Großtaten der späten 80er denken. Leider scheppert vor allem das Schlagzeug enorm, aber so ist das ja meist, wenn man innovativ ist – dann fehlt die Kohle für dicke Studios. Pierre Remillard (GORGUTS, CRYPTOPSY) hat zwar einen guten Grundsound gezimmert, aber die Drums klingen recht undifferenziert und polterig. Im Mittelteil der Scheibe driftet man in sphärische psychedelic Rockzeiten der „Angel Rat“(1991)-Phase und fährt damit auf „Target Earth“ quasi die gesamte Bandbreite des eigenen Bandsound auf. Auch das schräge „Kaleidos“, das ruppig-punkige „Corps Tranger“ und das Tribal-psychedelische „Artefact“ spannen einen starken Bogen in die grandiose Bandfrühzeit. „Defiance“ ist nur ein kurzes, ausgefadetes Outrostück (aus dem man aber gut einen ganzen Song hätte machen können!).
Unterm Strich also das stärkste VOIVOD-Album seit über 20 Jahren und eine wohlige Besinnung auf alte Tugenden! K.A.U.F.E.N.!!!
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