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VOLBEAT - Outlaw Gentlemen & Shady Ladies

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Artist VOLBEAT
Title Outlaw Gentlemen & Shady Ladies
Homepage VOLBEAT
Label UNIVERSAL
Leserbewertung
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9.8/10 (131 Bewertungen)

Drei Jahre nach ihrer Platin-Scheibe „Beyond Hell/Above Heaven“ melden sich Dänemarks Vorzeige-Metaller mit neuem Material zurück. Auf den ersten Blick erinnert das gelungene Cover der fünften VOLBEAT-Studioproduktion dabei an das 2008er „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“. Auch der Aufbau des Titels ist ähnlich, müssen wir uns womöglich Sorgen machen, dass Michael Poulsen (Gesang & Gitarre) und seinen Mannen nichts Neues mehr einfällt?

Nun ja, der Vorab-Single „Cape of Our Hero“ ließ zumindest schon vermuten, dass VOLBEAT durchaus auch das Radiopublikum als Käuferschicht für ihre Musik ausgemacht haben. Der Song bringt nicht unbedingt den Druck mit, den man von den Dänen erwartet, findet dafür jedoch schnell ins Ohr und natürlich weiß auch Poulsens Stimme mit ihrem einzigartigen Timbre zwischen Elvis Presley, James Hetfield und Keith Caputo wieder zu gefallen. Ein bisschen mehr Biss hätte die Nummer an der einen oder anderen Stelle allerdings wirklich haben dürfen. Das Intro „Let’s Shake Some Dust“ wirbelt mitsamt einiger Mundharmonika-Akkorde den ersten Staub auf dem Revolverhelden-Silberling jedoch vielversprechend auf und auch das folgende „Pearl Heart“ präsentiert sich als solide VOLBEAT-Hausmannskost; an Feiertagen könnte aber gern ein bisschen opulenter aufgetischt werden. In diesem Sinne schließt sich auch „The Nameless One“ an, ehe „Dead But Rising“ härtere Töne anschlägt. Gleiches gilt für die KING-DIAMOND-Kollaboration „Room 24“. Der Kollege King Diamond war für die Nummer auch am Mikro aktiv, das bei „Lonesome Rider“ an die Kanadierin Sarah Blackwood von der Indie-Kapelle WALK OFF THE EARTH weitergegeben wurde. Für mich eine unterhaltsamer Country-Track mit Schmiss, der aber mit Sicherheit die Fangemeinde spalten wird. Ein wenig Western-Romantik schwingt zunächst auch bei „The Hangman’s Body Count“ mit, bevor hier die Langäxte stärker jaulen dürfen, wenngleich sie am Ende so richtig doch nicht von der Leine gelassen werden. Dafür geht das YOUNG-THE-GIANT-Cover „My Body“ unweigerlich ins Bein und mit „Lola Montez“ hauen die Skandinavier einen knackigen Song raus, der an alte „Rock The Rebel“-Zeiten erinnert. „Black Bart“ kommt vergleichsweise metallisch ums Eck, während „The Sinner Is You“ im Midtempo zum Tanze bittet. Ein Hauch METALLICA umweht derweil „Doc Holliday“, um dann für die angenehm ruppige Ballade „Our Loved Ones“ noch einmal die Mundharmonika rauszuholen und mitsamt Akustikklampfe Lagerfeuer-Feeling zu verbreiten.

Die Erwartungen an „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ waren hoch und vermutlich werden Poulsen, Jon Larsen (Drums), Anders Kjølholm (Bass) und Krachlatten-Neuzugang Robert Caggiano (ex-ANTHRAX) nicht alle Fans mit ihrem jüngsten Baby restlos glücklich machen. Auch wenn’s anno 2013 nicht mehr ganz so heftig im Karton rappelt, füllen VOLBEAT die selbst geschaffene Metal-Rock-Country-Rockabilly-Nische trotzdem immer noch locker aus. Deshalb wird ihnen die kommerzielle Anerkennung mit diesem Longplayer ebenfalls sicher sein. Hier und da fehlt zweifellos ein Hauch von der Energie der ersten Platten, aber auch im zwölften Jahr ihres Bestehens wissen die Dänen bestens zu unterhalten und letztlich gibt ihnen ihr Erfolg auf der Stage und im Plattenregal sowieso recht. Ich freue mich schon auf den nächsten Live-Vortrag und bin sicher, dass die neuen Stücke hervorragend funktionieren werden und Rob Caggiano, der übrigens den bisherigen Produzenten Jacob Hansen maßgeblich unterstützt hat, ein würdiger Ersatz für Thomas Bredahl ist.

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