
Artist | VOMITO NEGRO |
Title | Skull & Bones |
Homepage | VOMITO NEGRO |
Label | OUT OF LINE |
Leserbewertung |
Die Wiedervereinigungswelle im EBM-Bereich hat nicht nur die Champions League erfasst, sondern auch Bands, die sich eher in den sinngemäßen unteren Regionen bewegt haben. So liegt mit „Skull & Bones“ von VOMITO NEGRO ein Release einer belgischen Band vor, die ähnlich wie A SPLIT SECOND oder A GRUMH mit schöner Regelmäßigkeit Mitte der 80er bis Anfang/ Mitte der 90er Alben herausgebracht hat, deren Konzept/ Stil aber den damaligen Umbruch nicht überlebte. Bewusst habe ich viele diese Veröffentlichungen auch nicht miterlebt, da ich erst Ende 1990 beim EBM gelandet bin, aber wenn ich mir „Skull & Bones“ im Hier und Jetzt anhöre, wird mir wieder bewusst, warum ich im Endeffekt einen Bogen um diese Musik gemacht habe.
Sicher merkt man zwar jedem Track an, dass VOMITO NEGRO wesentlich mehr von Soundentwicklung verstehen, als die nahezu komplette aktuelle Konkurrenz, dennoch ist der Sound für meine Ohren irgendwie zu antiquiert. Analoge Sounds brummen durch die Boxen und hat man EINEN Song durchschaut, weiß man, welches Muster einen im weiteren Verlauf dieser Veröffentlichung erwarten wird. Zwar findet man auch einige interessante Titel, wie z.B. „Mongoloid“, absolute klasse ist auch das Intro „Chateau des Amerois“ bzw. noch genialer und vor allem furchtbar düster fällt das Outro „Bohemian Grove“ aus, aber wer mit den Soundexessen einer „Hard Wired“ von FRONT LINE ASSEMBLY oder „Up Evil“ von FRONT 242 in der Szene groß geworden ist, für den klingt VOMITO NEGRO irgendwie wie ein Porsche mit Trabbimotor.
Der zweite Silberling „The 2K10 Remakes“ verrät schon, dass es hier Überarbeitungen von alten Klassikern dieser Formation gibt, insgesamt bieten diese zehn Songs etwas mehr Drive, stellen mich aber vor ähnliche „Probleme“. So habe ich zum Abschluss den Eindruck, dass ich „Skull & Bones“ aus subjektiven Gründen viel zu negativ gegenüber stehe und so kann ich nur sagen, dass mir dieses Album von der produktionstechnischen Seite ausnehmend gut gefällt, ich aber persönlich nicht viel mit dem Sound anfangen kann. Ich denke, wer VOMITO NEGRO früher schon geliebt hat, wird auch dieses Album verehren.
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