
Artist | WALTARI |
Title | Life without Love |
Homepage | WALTARI |
Label | STARS IN THE DARK/ VIELKLANG |
Leserbewertung |
Die Revolution frisst ihre Kinder, oft ist es auch in der Musik so. Während die Begründer neuer Trends oftmals leer ausgehen, können Epigonen durch irgendeinen glücklichen Zufall die große Knete machen und sich als Helden feiern. Was hat das jetzt mit der Wiederauferstehung von WALTARI zu tun? Nun, diese verrückten Finnen machten schon vor Jahren den Sound, den man heute gemeinhin als Crossover kennt, nicht umsonst wurden sie manchmal auch als die skandinavische Antwort auf FAITH NO MORE bezeichnet. Sie waren bekannt für ihre radikalen Stilwechsel zwischen Grindcore und Polka, die wilden Live Shows und den (zumindest damals) außergewöhnlichen Cover Versionen, z.B. von MADONNA oder THE CURE. Mitte der 90er verschwand man von der Bildfläche, war aber in Teilen in der finnischen Musikszene weiter präsent. Jetzt tritt man in fast der Urbesetzung (wenn man Sami mit hinzu zählt, der 89 zur Truppe stieß) wieder an, um der Konkurrenz das fürchten zu lehren.
Als erster Appetithappen auf das 2004 zu erwartende vollständige Album liegt mir nun eine drei-stückige Single zu Ohren. Die Plattenfirma klassifiziert die Songs folgendermaßen: Nr.1 ist für die Clubs, 2 fürs Radio Airplay und 3 der Beweis fürs immer noch „Abgedreht sein“. Und nun komme ich… „Life without Love“, das Titelstück, ist eine treibendes Rock/ Crossover Nummer mit angerappten/ verzerrten Vocals in den Strophen und der klassisch schrägen „Kärtsy-Stimme“ im Refrain. Eine gewisses Maß an Melancholie schwingt auch hier mit, insgesamt aber eine eher treibende Sache, die mit jedem Hören wächst. Mit „One Day“ folgt eine flotte Pop/ Rock/ Alternative Nummer, die ebenfalls vom starken Refrain lebt. Zum guten Schluss hat Billy Gould der bereits erwähnten FNM aus „Life without Love“ einen chilligen Track im CYPRESS HILL-Ambiente gemixt, Plattenknirschen inklusive…
Ein netter Appetithappen auf hoffentlich zu erwartende größere Taten. Wenn sich die 4 nicht vom schnellen Erfolg blenden lassen und voll auf ihre kompositorischen Künste setzen, kann im nächsten Jahr eigentlich nichts mehr schief gehen…
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