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WALTARI - Rare Species

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Artist WALTARI
Title Rare Species
Homepage WALTARI
Label STARS IN THE DARK/ VIELKLANG
Leserbewertung
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9.8/10 (4 Bewertungen)

Selten standen Verpackung und Inhalt so in Einklang miteinander wie beim neuesten Output der verrückten Finnen von WALTARI. Ein Chamäleon ist es, das uns da anlugt, farbenprächtig aber dennoch scheu… Und genauso wirkt diese musikalische Wundertüte nach mehrmaligem Genuss. Verschiedenartigste Stile werden miteinander verbunden und auf eine unaufdringliche Weise dargeboten. Aber haben wir etwas anderes von den langlebigen Skandinaviern erwartet? Sie knüpfen genau da an, wo sie 1999 mit ihrem letzten regulären Longplayer “Radium Round” einen vorläufigen Schlussstrich gesetzt hatten. Schon die Vorabsingle “Life without Love” hatte gezeigt, dass wieder Feuer unter dem Dach ist und man gedenkt, sich wieder lautstark mitzuteilen.

Gehen wir die Songs doch mal im einzelnen durch (da kommt der Oberlehrer in mir durch!):
One Day – Nett eingängiger Sicherheits-Pop Song mit schönem Refrain
Life Without Love – Die bekannnte ausdrucksstarke Single
Megacity Rain – Nach einem „housigen/ elektronischen“ Start setzen dann unvermittelt MINISTRY-Gitarren ein, während die Vocals hin und wieder EIFFEL 65-like verzerrt wurden, spannend
Dreamworld – Gothic Rock Gitarren in Verbindung mit poppigem Gesang ergeben leichtes HIM-Feeling
What I Really Know – Der unspektakulärste Song des Albums plätschert lieblos vor sich hin
My Pain – Ein grooviges Grundthema, welches an 70er Jahre Disco erinnert, wird später von Scratches und griffigen Gitarren überlagert. Eines meiner Lieblingsstücke, sehr mitreissend!
Quick As A Day – Dieser Track hört sich wie die Cover Version eines frühen BEASTIE BOYS Stücks an, Rock Rap der alten Tage mit ein paar 80er Keyboards gegen Ende
Dream – Leicht melancholischer 80er Pop
Alone – Dies soll wohl die Referenz an 80er Synthie Pop sein. Der Refrain wird mit Kopfstimme gesungen (ERASURE?) und später stoßen dann doch wieder Gitarren hinzu, welche mit den simplen Basslinien eine interessante Allianz eingehen
Live This! – Wieder etwas Neues! Das Teil startet wie ein Trance Track mit elektronischen Drums durch, die auch durchgängig genutzt werden. Darüber braten abgehackte Riffs, was insgesamt einen ungemein tanzbaren Song ergibt.
Wasting My Mind – Was hatten wir noch nicht? Schwer wirbelnde FIELDS-Gitarren mit stilecht düsterem Gesang!
No Limit/ Symphony Of Destruction – Hier handelt es sich um ein Medley, das WALTARI schon seit geraumer Zeit live zum besten geben. Der Fachkundige erkennt sofort: Hier handelt es sich um Bearbeitungen zweier sehr unterschiedlicher Originalstücke. „No Limit“ von 2 UNLIMITED sowie „Symphony of Destruction“ von MEGADETH (die EMIL BULLS lassen grüßen…)

So, wer die Limited Edition erworben hat (was man tun sollte), erhält als Bonus noch die Tracks der 2001er Vinyl EP „Back to Persepolis“ als Bonus, welche man damals aus Langeweile (!) aufgenommen hat. Die Production Values sind hier etwas schwächer aber ausreichend, dafür fallen die Songs deutlich rotziger bzw. punkiger aus. Auch hier ein interessantes Cover: „New Church“ stammt dem Namen entsprechend von THE LORDS OF THE NEW CHURCH, da kommt sogar ein wenig Gothic Flair auf.

So, wer bis hierhin durchgehalten hat, dürfte erkannt haben, welches abwechslungsreiche Werk hier vor uns liegt. Wohlgemerkt kein Meisterwerk, dafür ist der Sound teilweise nicht frisch genug, aber man versteht es dennoch genügend interessante Akzente zu setzen. Wobei ein ganz deutlicher 80er Retro Touch vorherrscht, der mir in Verbindung mit der latenten Melancholie gut gefällt. 3 bis 4 Tracks sind absolute Knaller und der Rest kann bis auf eine Ausnahme (s.o.) auch überzeugen. Und live im interessanten Package mit SUBWAY TO SALLY wird sicher die Post abgehen!

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