WILDE ZEITEN - Aufgeräumt wird später

Die mittlerweile fünfköpfige Berliner Formation WILDE ZEITEN veröffentlicht mit „Aufgeräumt wird später“ bereits ihr drittes Album. Als Produzent stand ihnen Dr. Uwe Faust, ehemaliger Livemischer der TOTEN HOSEN, zur Seite. Selbst bezeichnen sich WILDE ZEITEN als „5 Sterne Punks“. Um diesem Namen gerecht zu werden, gilt: Warum langsam anfangen? Direkt Vollgas geben! Schon der erste Song versetzt einen in Rockstimmung. Druckvoll, melodisch und mit kreativen Texten setzen WILDE ZEITEN die Messlatte für guten deutscher Punkrock ziemlich hoch. Jedes Lied besitzt Ohrwurmpotential und für Abwechslung wird durch den Einsatz von Akustikgitarren gesorgt.

Der Titel „Nazi Alter“ lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Ruhig, aber dafür umso deutlicher vertreten WILDE ZEITEN ihre Meinung. Die wortgewandten Berliner kommen dabei völlig ohne Hassgesänge aus. Ein wirklich gelungener Song, der vielleicht sogar Gold wert ist. Damit die ernsthafte Dramatik aber nicht die Überhand gewinnt und da Punkrock auch Spaß machen soll, überzeugen die Hauptstädter durchgängig mit treibenden Refrains und fettem Sound. Schön verpackt ist auch „Homegrown“. Ein möglicher Hit, der die Legalisierung von Cannabis als Thema sein Eigen nennt. Man merkt der Platte an, dass musikalisch experimentiert wurde. Ob Party-Punk, gesellschaftskritische Elemente oder einfach nur Liebeslieder: Auf diesem Album ist für jeden etwas dabei. Eine Coverversion des Schräg-Klassikers „Gute Freunde“, im Original von Franz Beckenbauer, rundet die Mischung ab.

Fazit: Großartiger deutscher Punk Rock mit hohem Niveau. Die „5 Sterne Punks“ tragen ihren Namen zurecht.

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