
Artist | WISHBONE ASH |
Title | Elegant Stealth |
Homepage | WISHBONE ASH |
Label | GOLDEN CORE |
Leserbewertung |
WISHBONE ASH gehören mit zu den Urgesteinen des Hard Rocks. Ähnlich wie LYNYRD SKYNYRD oder auch STATUS QUO haben sie sich auf Grund ihrer beiden gleichberechtigten Leadgitarren einen Namen gemacht. Dazu kommt, dass die Formation das Glück hatte, 1970 als Vorband von DEEP PURPLE (Mk II – und damit mit der wohl besten Besetzung der Rockgiganten) aufzutreten. So wurde dann auch ihr 3. Album „Argus“ zu einem der Meilensteine in der Bandgeschichte. Und auch wenn die Geschichte, und damit auch die Besetzung, sich stetig änderte, die Band blieb konsequent am Ball und spielt selbst heute, also über 40 Jahre nach Gründung, weiterhin ihren ruhigen, von zwei Leadgitarren geprägten Sound. OK, von der Urbesetzung ist nichts mehr übrig. Tatsächlich ist Bob Skeat (Bass) mit seinen 14 Jahren Bandzugehörigkeit so etwas wie der Veteran in der Gruppe.
Also – Haken dran an das Thema Besetzung und rein mit der CD. Und schon nach den ersten Takten wird deutlich: Das ist eine WISHBONE ASH-CD. Kaum zu glauben, dass die Musik sich so anhört, wie erwartet. Wer „Argus“ kennt und mochte, „Wishbone Four“ oder auch „New England“, dem wird hier gleich ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. „Reason to believe“ steigt nämlich markant ein, rockt ohne Pause los und pustet den Staub weg, der sich seit dem letzten Release auf Band und Instrumente gelegt hatte. Auch das folgende „Warm tears“ klingt typisch. Hier fallen vor allem die markanten Soli auf, und wie sich die beiden Gitarristen (Andy Powell und Muddy Manninen) gegenseitig die Bälle zuspielen. Etwas ruhiger wird es dann mit „Man with no name“. Das Flair der späten Siebziger kommt durch. Sei es das soft rockende „Give it up“ (mit einem herrlichen Gitarrensolo), das folkige „Can’t go it alone“ oder das balladeske „Searching for satellites“ – alles klingt irgendwie nach WISHBONE ASH, vor allem aber das wirklich geniale Stück „Big Issues“. OK – einen Kritikpunkt gibt es aber dennoch: Was sollte bitte dieser seltsame Hidden Track („Reason to believe“) am Schluss der CD? Dieses elektronische Stück macht beinahe den guten Eindruck dieses Albums kaputt. Überhaupt (bis auf den hidden Track) versprühen die Songs allesamt den Charme vergangener Zeiten. Ob man sich jetzt über mangelnde Innovation beschweren, oder sich über den Sound mit Wiedererkennungswert freuen soll, sei mal dahingestellt. Da das Ganze dann aber auch noch gut produziert wurde und so das Bild eines typischen WISHBONE-Albums abrundet, stelle ich mich auf die Seite derer, denen hier die mangelnde Innovation egal ist.
Mal ehrlich. Wenn ich mir als Fan einer Band, die schon so lang im Geschäft ist, eine neue CD meiner Helden kaufe, dann erwarte ich keinen Innovationssprung. Ich erhoffe mir eine typische Scheibe mit typischem Sound. AC/DC klingen auch seit jeher gleich – und das ist gut so. Und das Gleiche gilt (in meinen Augen) für WISHBONE ASH.
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