
Artist | WISHLESS |
Title | Pure Solid |
Homepage | WISHLESS |
Label | NATIVE RECORDS |
Leserbewertung |
WISHLESS aus Siegen haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel, dass sie aber nach rund zehn Jahren Bandgeschichte mit ihrem Debüt „Pure Solid“ erst jetzt um die Ecke kommen, liegt vermutlich auch daran, dass sie mit ihrer alten Plattenfirma einige Fights austragen mussten (inkl. Besuch vom Gerichtsvollzieher, der zehn Minuten vorm Auftritt die Instrumente pfänden wollte). Inzwischen scheinen sich die Wogen geglättet zu haben, man hat sich in andere Label-Hände begeben und kann auch auf gewisse Erfolge beim Deutschen Rock- und Pop-Preis verweisen und durfte zudem NENA und JULI supporten.
Musikalisch haben sich WISHLESS, die ganz klassisch als Schülerband (damals noch unter dem Namen ROCKFALL) begonnen haben, massenkompatiblen Rock-Pop auf die Fahnen geschrieben. Der kommt beim Opener „How Should I Let You Know“ mit knackigen Hooks daher, während sich “I Don’t Wanna Wake Up” in poppigen Gefilden zuhause fühlt. Bei „Marie“ wird zu Piano-Klängen geseufzt und mit „Last True Love“ wieder Tempo gemacht. Dank vieler „Uh Uh Uhs“ geht die Nummer schnell ins Ohr, hat aber wie die übrigen Songs auch eine eher geringe Halbwertszeit. „Pure Solid“ ist zweifellos solide und sauber produziert, aber eben auch sehr glatt geraten. Bei „Waste No Time“ darf der Sechssaiter zwar mal aufheulen, aber nur soweit, dass es niemanden stört. Mit Tracks wie „Girl For Sale“ oder auch „Crash“ wären sie als Vorband eines BON-JOVI-Konzertes bestimmt eine sichere Bank und auf schmachtende Balladen vom Schlage eines „Is It Any Wonder“ oder „Never Opened Door“ stehen die Anhänger der Hairspray-Metal-Veteranen ja auch durchaus. Auf „Slave To The Poor“ rocken die Herrschaften dann tatsächlich mal für einen kurzen Moment, allerdings nur um schnell wieder in seichteres Terrain zu wechseln. „No Long Love Goes“ oder auch „Another Memory of You“ kann die geneigte Hausfrau deshalb problemlos beim Bügeln hören.
Die Ablenkung hält sich in Grenzen und so ist nicht mit Brandflecken in Papas Oberhemd zu rechnen. Der wird zu der Musik auch am Samstag beschwingt sein Auto waschen können und wer auf Mainstream steht, ist mit WISHLESS keinesfalls schlecht beraten. Wunschlos glücklich machen mich die Sauerländer zwar nicht, aber solide abgeliefert haben sie schon.
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