WITCHCRAFT - The Alchemist

Früher war alles besser, glaubt man WITCHCRAFT mit ihrem neuen Album „The Alchemist“, denn wie überaus überzeugend die vier Schweden die frühen Siebziger aus der Gruft heben, ist schon einer „Wolfmother“ würdig.

Wirkt das Album bei den ersten Durchgängen noch etwas zäh, so verschwindet die Diskrepanz zwischen „damals und heute“ zusehends. Stört man sich zu Beginn noch an der sonoren Stimme, bemerkt in späteren Durchläufen durchaus Fertigkeiten und Facetten, während die Band solide im Stile von DEEP PURPLE, THE DOORS und vor allen anderen BLACK SABBATH intoniert. Der natürliche und lebendige Sound wurde eigenen Angaben zufolge durch den absoluten Verzicht auf Pro Tools oder anderem digitalem Verarbeitungswerkzeug erzielt, was nicht nur Vorteile bringt, sondern mehr und mehr Fragen aufwirft. Braucht man ein neu aufgenommenes SABBATH-Album wirklich? Nahezu gleiche Rockthematik in „Hey Doctor“ kann da nur ein Beispiel sein. Sicherlich, die ewigen Romantiker werden sich bestätigt fühlen und können dies bestimmt auch vom qualitativen Standpunkt her. Auch die Progrocker unter uns bekommen mit über 14 Minuten bei „The Alchemist Pt. 1/2/3“ ein durchaus Stimmungsgeladenes Opus zu Gehör, um vorher den Althippies mit „Samaritan Burden“ mit einem zugegebenem schönen Outro in Form von feinster Gitarrenarbeit gerecht zu werden. Ordentlich ist auch „Remembered“, das in Richtung THE DOORS dängelt, aufgrund des Intros aber irgendwie auch nach DANZIG auf Happy-Pillen klingt!

WITCHCRAFT haben hier definitiv kein schlechtes Album hingelegt. Es ist authentisch für 70iger Jahre Hardrock-Kinderschuhe, aber man will doch auch nicht immer wieder den Kaffee aus dem gleichen Satz trinken. Mein Vorschlag: Das Album nehmen und mit den Originalen vergleichen, dann kann zumindest ein Lerneffekt eintreten. Anschließend darf man dann gerne mit mir in Diskussion treten.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.