
Artist | WOLFGANG HERRNDORF |
Title | In Plüschgewittern (Hörbuch) |
Homepage | WOLFGANG HERRNDORF |
Label | TACHELES! |
Leserbewertung |
„In Plüschgewittern“ ist der Debütroman von Wolfgang Herrndorf, der 1965 in Hamburg geboren zunächst in Nürnberg Malerei studierte, für den Titanic gezeichnet und relativ spät zu schreiben begonnen hat. Inzwischen lebt er in Berlin, ist inoffizieller Mitarbeiter der Zentralen Intelligenz Agentur und hat 2004 mit seiner Erzählung „Diesseits des Van-Allen-Gürtels“ beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb den „Kelag-Publikumspreis“ gewonnen. Der gleichnamige Erzählband wurde in diesem Jahr mir dem „Deutschen Erzählerpreis“ ausgezeichnet.
Für das vorliegende Hörbuch hat der Autor seinen Erstling noch einmal überarbeitet und gekürzt, damit er von August Diehl in rund vier Stunden vorgetragen werden kann. Diehl, Jahrgang 1976, ist Berliner und bekannt aus diversen Kinofilmen. Der Durchbruch gelang ihm mit dem Hacker-Thriller „23“ von Hans-Christian Schmidt. Für diese Rolle wurde er mit dem Deutschen und Bayerischen Fernsehpreis geehrt. Zuletzt war er im Kino u.a. mit „Die Fälscher“ (Oscar 2008 für den besten nicht-englischsprachigen Film), „Nichts als Gespenster“ oder „Freischwimmer“ zu sehen. Daneben hatte er Theaterengagements z.B. am Berliner Gorki Theater, am Schauspielhaus Hamburg, beim Wiener Burgtheater und trat im Mai bei den Recklinghauser Festspielen auf.
August Diehl ist die perfekte Besetzung des Erzählers um die 30, der auf dem Weg aus der westdeutschen Provinz in die Szene-Quartiere der Hauptstadt wenig tut, aber viel mitmacht. Der seine Umwelt beobachtet, sie bissig kommentiert und im Übrigen an sich und der Welt leidet. So einer passt nach Berlin, denn Berlin heißt: Endloses Gerede, viel Durst, vager Durchblick, kein Plan. Keine Arbeit sowieso, dafür ab und zu Altbau-Parties, bei denen auch schon mal jemand vom Dach fällt. Doch dann widerfährt unserem Helden ein Missgeschick: Er verliebt sich.
Ein Berlinroman ohne Diskussion über Pop, ohne Sexszenen und natürlich ohne ein Happy End. Dafür gibt es Einblicke in die Befindlichkeiten eines Mitgliedes der Generation X, das nicht so recht weiß, was es mit sich und der Umwelt anfangen soll. Ein nachdenkliches Stück Popliteratur zum Anhören, das manches Mal auch zum Schmunzeln einlädt.
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