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WOODS OF BIRNAM - s/t

VN:F [1.9.22_1171]
Artist WOODS OF BIRNAM
Title s/t
Homepage WOODS OF BIRNAM
Label ROYAL TREE RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
9.5/10 (2 Bewertungen)

Wer beim Hören des selbstbetitelten Debüts von WOODS OD BIRNAM an POLARKREIS 18 denken muss, liegt gar nicht so verkehrt, denn abgesehen vom Sänger Christian Friedel, rekrutiert sich die Dresdner Kapelle aus Mitgliedern dieser 2012 aufgelösten Band. Namentlich sind es Ludwig Bauer (Klavier & Synthesizer), Phlipp Makolies (Gitarre), Christian Grochau (Schlagzeug) und Uwe Pasora (Bass), die gemeinsam mit dem Musiker und Schauspieler Friedel („Das weiße Band“) nicht nur im Studio waren, sondern sich auch schon zusammen auf der Bühne des Staatsschauspiels und im Film ausprobiert haben. Noch mehr Filmmusik kann sich der Fünfer gut vorstellen, doch jetzt ist (neben weiteren Live-Auftritten) zunächst einmal der Silberling dran.

Nicht nur der Bandname WOODS OF BIRNAM verweist auf Shakespeare, auch der Opener „I’ll Call Thee Hamlet“ beschäftigt sich mit einem Helden aus der Feder des englischen Poeten. Die musikalische Umsetzung erfolgt ebenso geheimnisvoll und dunkel, wie man sich den Wald von Birnam nach Dunsinane vorstellt, in dem Macbeth den Tod finden sollte. In diesem Sinne schließt sich auch die versponnene erste Single „The Healer“ an, bevor „Closer“ Tempo aufnimmt und auf den Dancefloor bittet. „Rememberance“ und „Horizon“ schlagen wenig später nachdenkliche Töne an, ehe hoffnungsvolle Pianoklänge „Falling“ eröffnen. Leise Klänge empfangen den Hörer beim reduzierten „Soon“, wohingegen „Down“ rhythmusbetont übernimmt. „Dance“ legt noch ne Schippe drauf, um im Anschluss mit „Apparition“ ein gerüttelt Maß an Dramatik walten zu lassen. „Daylight“ zeigt sich minimalistisch und mit dem Titeltrack „Woods of Birnam“ endet die Langrille schließlich mit einer guten Portion Pathos und einem musikalisch spürbaren Schwanken zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.

WOODS OF BIRNAM lassen mit ihrer Musik Platz fürs Kopfkino (insofern kann ich mir auch gut zukünftige Soundtracks des Quintetts denken) und schaffen abwechslungsreiche und tiefgründige Soundlandschaften, die atmosphärisch dicht in unwegsame Pop-Wälder entführen, aus denen es jedoch immer auch einen Ausweg gibt – im Zweifel mit dem unerwartet knackigen Hidden Track.

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