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XAVIER CAFÉÏNE - Giséle

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Artist XAVIER CAFÉÏNE
Title Giséle
Homepage XAVIER CAFÉÏNE
Label SILVERSONIC
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Der Frankokanadier XAVIER CAFÉÏNE soll ja gerade bei weiblichen Konzertbesucherinnen regelmäßig große Unruhe und sogar Hysterie auslösen. Beim heimischen Hören seines Deutschland-Debüts „Giséle“ stellten sich ähnliche Zustände bei mir nicht ein, es fehlten wohl die persönlichen Vibes des Herren Künstlers, der mit 13 beschloss Punk zu sein, eine Band gründete und in der Heimat bereits drei weitere Alben veröffentlicht hat. Seine Deutschland-Premiere verdankt XAVIER CAFÉINE seiner erfolgreichen Teilnahme am ArtistXite/ SonicBids-Contest, bei dem er sich gegen 1.000 internationale Konkurrenten in einer Endausscheidung beim Jugendsender N-JOY durchsetzen konnte.

Als kleine Reminiszenz an die Seventies-Krautrocker LA DÜSSELDORF startet der Silberling mit dem Intro „La Paix“, um dann mit „1-2-3-4“ in die Vollen zu gehen. „Montreal (Cette Ville)“ ist der zweitgrößten Stadt Kanadas gewidmet, ein entspannter Song, der ebenso ins Ohr geht wie der Titeltrack „Giséle“, dessen starken Gitarrenhooks von der ersten Sekunde an gefangen nehmen. Übrigens spielt Monsieur Caféine nahezu alle Instrumente selbst ein. So auch beim Siegertitel „La Fin Du Monde“, einem singletauglicher Abgesang auf die Allmächtigkeit des Fernsehens. Gutgelaunt geht es mit „O.K.“ weiter, absolut tanzbarer Stuff, dem sich das eher nachdenkliche „Le Feu“ anschließt, welches besonders durch die treibenden Gitarren wirkt. „Babylone“ gibt wieder ordentlich Gas, bevor „Eric Satie“ als getragene Piano-Nummer dem französischem Pianisten gleichen Namens gewidmet wird. Nach Xaviers Meinung war Eric Satie einer der ersten echten Punks des 20. Jahrhunderts – zumindest ein interessanter Diskussionsanlass. Mit „Cheminant à la ville“ schließt sich eine Coverversion eines kanadischen Folksongs von Kate und Anna McGarrigle an, bei der auch eine Dame mitsingen darf. Dem Titel „Les Corbeaux“ (die Krähe) entsprechend, ist partiell dieser schwarzgefiederte Vogel zu hören, im Übrigen geht es flott zur Sache, bevor „L’Aéroport“ Kurs auf etwas ruhigere Destinationen nimmt. Im Leichenwagen („Corbillard“) geht die rhythmische Reise weiter, um im exotischen China („Pékin Love“) anzukommen. Typische chinesische Lautmalereien läuten den Song ein, der es dann in westlicher Manier rocken lässt. Zum Abschluss wird noch mal „La Paix“ vom Anfang bemüht, genauer gesagt das Stück „Viva!“ von LA DÜSSELDORF.

Für meine Ohren war die französische Sprache beim Alternative-Punk-Rock-Pop-Mix des Herren Songwriters, Multiinstrumentalist und Performers XAVIER CAFÉÏNE mal wieder etwas gewöhnungsbedürftig, bei unseren westlichen Nachbarn dürfte er mit seiner Platte jedoch bestens ankommen. Dass die französischen Kult-Kollegen PLASTIC BERTRAND („Ca Plane Pour Moi“) ganz oben bei den myspace-Freunden des umtriebigen Kanadiers vertreten sind, überrascht nicht weiter und passt hervorragend ins Bild. In diesem Sinne!

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