YES - In The Present – Live From Lyon (2-CD)

Im Zuge des derzeitigen 70er-Prog-Wahns, dem ja etliche neue(re) Bands Tribut zollen, versucht man natürlich auch mit den Initiatoren und Gründervätern noch ein paar Mark(…) zu machen. Die aktuelle YES-Inkarnation ohne Jon Anderson und mit Rick Wakemans Sohn Oliver an den Tasten mutiert so eher zu einer internen Coverband. Die musikalische Klasse ist unbestritten, aber magische Momente, wie man sie noch bis in die 80er hinein am laufenden Band inszenierte, bleiben heutzutage Fehlanzeige.

Ob das nur am Fehlen von Anderson liegt? Nun ja, seit damals ist auch so einige Zeit ins Land gewandert, das kann man halt nicht nochmal reproduzieren (siehe LED ZEPPELIN). So bleibt auf diesem Doppeldecker, der 2009 mitgeschnitten wurde und 130 Minuten lang ist, nur die Erkenntnis, dass das Teil nur für Sammler der Band geeignet ist. Eine Quasi Live-Best Of mit Songs wie „Siberian Kathru“, „Astral Traveller“ oder den Lang-Epen „Yours is no Disgrace“ und „And You and I“ auf Disc 1, dem Bandüberhit „Owner of a Lonely Heart“ als Opener der zweiten Disc, sowie den 5 an- bzw. über-Zehnminutenschwelgern „Southside of the Sky“, „Machine Messiah“ (kleine Rarität in der Setlist zusammen mit „Tempus Fugit“), „Heart of the Sunrise“, „Roundabout“ und „Starship Trooper“. Alles prima aufgeführt und eingefangen und mit einer knapp einstündigen DVD aufgewertet, aber eben nur für beinharte Fans.

Einsteiger sollten sich erst mal den frühen proggiastischen Meilensteinen widmen.

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