
Artist | YOU SLUT! |
Title | Medium Bastard |
Label | STRESSED SUMO RECORDS |
Leserbewertung |
Die 2004 in Derby/ UK gegründeten YOU SLUT! sind irgendwo im weiten Feld des Math- Indie- und Post-Rocks zuhause. Mit „Medium Bastard“ legen sie ihren dritten Silberling vor, auf dem es zehn recht spezielle Songs zu hören gibt.
Für Gesang ist in der Kürze der Zeit kein Platz mehr, denn die Herren an Gitarre, Bass und Drums müssen sich auf ihre Instrumente konzentrieren, schließlich wird bei YOU SLUT! gegniedelt, was das Zeug hält. In der ersten Hälfte im Übrigen bei gleichbleibend hohem Tempo, erst „Plural Sex“ nimmt ein wenig Geschwindigkeit raus, zeigt sich jedoch nicht weniger vertrackt als die Vorgänger, von denen in ihrer Komplexität insbesondere „Fifzteen“ (das „Z“ gehört da wirklich hin) und „Magnifiererer“ herausragen. Nach dem vermeintlichen Durchatmen bei „Plural Sex“ geht „Shellsock“ wieder in die frickeligen Vollen, wo sich auch „Shopping Placenta“ zu Hause fühlt. Die Gangart wird hier deutlich härter, ehe „Hiya Higher Hire“ fast schon eingängige Formen annimmt. Bleibt noch „More Than One Seamless“ mit seinen Tempiwechseln und nervös umherflatternden Gitarrenhooks, dann hat der angenehme Spuk auch schon ein Ende.
Als Einflüsse nennen YOU SLUT! Bands wie FUGAZI, BIFFY CLYRO, AT THE DRIVE-IN, FARAQUET und MEDICATIONS. Aber auch IRON MAIDEN, BLOC PARTY, THE RAPTURE und MY BLOODY VALENTINE werden als nicht ganz so offensichtliche musikalische Vorbilder angegeben. Bei genauerer Betrachtung wären Vocals bei „Medium Bastard“ vermutlich fehl am Platz gewesen; der Sound, dem sich die Engländer verschrieben haben, generiert sich stattdessen durch den einigermaßen experimentellen und progressiven Einsatz der Instrumente mit manchmal dissonante Strukturen und nervöse Taktschemata, die den durchschnittlichen Radiohörer vermutlich in den Wahnsinn treiben würden.
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