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ZAO - The Funeral of God

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Artist ZAO
Title The Funeral of God
Homepage ZAO
Label ROADRUNNER RECORDS
Leserbewertung
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Zuerst dachte ich, dass hier die beiden großen “N’s” an der Tagesordnung wären: Nietzsche und NEUROSIS. Letztere wegen der musikalischen Ausrichtung, der kontroverse Philosoph, weil hier mit einem sehr speziellen lyrischen Konzept gespielt wird: Gottes Abkehr von der Menschheit (ist die nicht schon längst eingetreten?). Allerdings konnte ich dann in Erfahrung bringen, dass die Amis ihre Wurzeln im christlichen Metalcore haben, nun gut, warum auch nicht. Die Truppe existiert schon einige Jahre, allerdings bis dato ohne meine Aufmerksamkeit erregt zu haben. Das soll sich mit dem aktuellen Album, welches Roadrunner von Ferret Records lizenziert haben, grundlegend ändern. Laut Promoinfo erblühte man erst, als Sänger und Performance Künstler Daniel (Dan) Weyandt zur Band stieß. Mit ihm nahm man bereits einige Alben auf, die im Laufe der Zeit immer komplexer wurden.

Und der Herr Weyandt drückt dem Sound wirklich seinen Stempel auf, dabei beherrscht er mehr oder weniger einige Gesangsstile. Im wesentlichen wird heiser gegrowlt, so etwa zwischen CARCASS und AT THE GATES, ohne dass die Musik mit diesen Krachfanatikern etwas zu tun hätte. Während diese doch recht monotone Stimmlage etwas an den Nerven zerrt, können die sich hin und wieder empor schraubenden cleanen Refrains durchaus überzeugen. Ebenso abwechslungsreich fallen die Songs aus, die sich weitestgehend im Midtempo abspielen. Allerdings gibt es genauso akustische Zwischenspiele oder Uptempo-Passagen. „Praise the War Machine“ erinnert z.B. an klassischen 80er Thrash. Man kann sich bei ZAO sicherlich nicht über mangelnde Abwechslung beklagen, ganz im Gegenteil. Die schon angesprochenen NEUROSIS-ähnlichen Passagen machen den Hörgenuss nicht immer zu einer leichten Angelegenheit. Dafür entschädigen dann wieder straighte, groovige Parts wie in „The last Revelation“ oder „The lesser Lights of Heaven“. Insgesamt eine recht innovative Mischung aus Nu Rock, Noise Core und Death Metal artigen Vocals ohne die ganz großen Hits im Repertoire.

Nachdem zum Abschluss auch noch ein Piano ausgepackt wird, ist man sich zumindest sicher, dass diese Scheibe unterhaltsamer als jeder Bibelunterricht ausfällt. Für Nu Metal-Tanzschuppen klingen aber weite Teile des Materials zu sperrig, ich bin mir allerdings sicher, dass hier auch nicht die Zielgruppe der „Zaoisten“ zu finden ist. Gewiss keine schlechte Scheibe, aber schon irgendwie Spartenmusik und im Vergleich zu anderen Roadrunner-Releases nicht ganz so hochklassig.

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