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ZEROFOUR - The Downfall of Humanity

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Artist ZEROFOUR
Title The Downfall of Humanity
Homepage ZEROFOUR
Label EIGENPRODUKTION
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„The Downfall of Humanity“ ist ein Konzeptalbum, auf dem Religion, Politik und Kriege thematisiert werden, hier recht poetisch als „des Teufels Adjutanten“ bezeichnet. Klingt nach einem Aufguss oft dagewesener lyrischer Ergüsse? Nein, so schlimm ist es nicht. Und gleich vorweg: Hier sind keine Moralapostal unterwegs, die mit erhobenem Zeigefinger für Recht und Ordnung sorgen und mit Amerikanern und religiösen Fanatikern ins Gericht ziehen wollen – man tritt hier eher über die allgemeine Schiene an die Missstände in dieser Welt heran, ohne sich auf konkrete Situationen zu stürzen.

Die Scheibe besteht aus 8 Songs, die nochmals in 3 größere Themenblöcke aufgesplittet wurden. Mit „Devils Aid Part I“ werden in drei Songs der Krieg, die entmenschlichte Gesellschaft („Dishumanized Society“) und „Selbstmord Soldaten“ im zynischen „Where Is Your God Now & Warfaith“ zur Sprache gebracht. Das gesamte Konzept an dieser Stelle vorzustellen, würde dann doch zu weit führen. Verpackt werden die 8 Titel, die eine Spielzeit von fast 50 Minuten aufweisen können, in ein brachial modernes Thrash-Gewand. Neben den verschiedenen Tonlagen, die Sänger Harald Berger vom Stapel lässt, werden kleine Soundspielereien wie Schüsse und dergleichen eingebaut, es gibt gesprochene Passagen, Geflüster (z.B. in „The Eternal Pain“) oder cleanen Gesang bei „Only Death Remains“. Einigen könnte gerade diese Abwechslung etwas sauer aufstoßen, aber das ist absolute Geschmacks- und Gewöhnungssache, wie ich finde. Das Album steigert sich im Verlauf zunehmend und gipfelt dann im 11-minütigen, recht mystisch beginnenden „The Dreadful Genocide“, wo nochmals alle Register gezogen werden, alle Stilelemente des Albums nochmals zum Zuge kommen und überraschenderweise mit Sängerin als Begleitung. Nach einer Runde Thrash-Raserei, werden gegen Ende dann recht ruhige, mit Akustikgitarren untermalte Töne angeschlagen – ein krasser Gegensatz zum ballernden Einstieg also. Insgesamt eine runde Sache, die verschiedenste Gemütslagen und Stimmungen zu bieten hat. Anzumerken sei noch, dass sich die Aufmachung der Scheibe mit ihrem professionellen Artwork definitiv sehen lassen kann – dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt, würde man sicherlich nicht vermuten. Da haben sich die Österreicher Thrasher wirklich alle Mühe gegeben!

„The Downfall of Humanity“ hat bei mir zugegebenermaßen zwei, drei Durchläufe gebraucht, um zu zünden, aber jetzt kann ich auf jeden Fall sagen, dass ZEROFOUR hier wirklich eine solide Leistung abgeliefert haben. Die Scheibe sollte man auf alle Fälle mal antesten!

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