Ort: Bielefeld - Ringlokschuppen
Datum: 04.02.2004
Der Mob rult. Drei Worte, welche die Essenz dieses Abends widerspiegeln. Denn tatsächlich hatte sich ein äußerst buntgeflecktes „Szenepublikum“, quer durch alle Schichten, mit Tendenz nach unten, eingefunden und war dem Aufruf zur „Stadium Techno Experience“ gefolgt. Darunter natürlich auch der Terrorverlag, wenngleich das Event musikalisch eher in unserem Grenzbereich verlief. Gleiches dachten sich wohl die ebenfalls anwesenden Vertreter des stadtansässigen NoiTekk-Labels…
Zunächst durften als Support STARSPLASH ran. Da hier neben Franky Tunes noch Charly Lownoise mit an Bord ist, versprach es eine Anknüpfung an fast vergessene Beach-Party-Zeiten im Index zu werden. Die beiden zeigten sich begeistert von der Location, so dass diese ja vielleicht in ordentlichem Umfang auf der nebenbei mitgefilmten DVD berücksichtigt wird. Allerdings könnte die Resonanz dafür etwas zu zurückhaltend gewesen sein, da man über die Anheizer-Rolle nicht hinauskam. Etwas weniger Animation, dafür mehr Musik, hätte den 30 Minuten ganz gut getan. So verblasste das eigentlich Wesentliche hinter Aufforderungen wie „1-2-3, dann machen wir ein großes Geschrei“. Dafür wurden zumindest zahlreiche T-Shirts im Publikum verteilt und beim coolen „Wonderful days“ und der demnächst erscheinenden neuen Single „Alive“ ging es dann zum Schluss doch noch mal ordentlich ab.
Dann hieß es aber „SCOOTER live – here we go“. In den folgenden zwei Stunden bewiesen H.P., Rick und Jay Frog, dass sie auch nach 10 Jahren im Dance-Business noch kein bisschen müde sind. Mit den ersten drei Tracks der neuen Scheibe („Maria“, „Weekend“ und „Take a break“) starteten die Jungs sofort ganz passabel durch und machten vor allem dem Titel „We like it loud-Tour“ alle Ehre. Wer zum Teufel sind Manowar? Unter dieser Decibel-Belastung musste auch eine Boxenhälfte leiden und fiel kurzfristig aus. Ansonsten gab es aber keine unrühmlichen Zwischenfälle. Ganz im Gegenteil, mit Pyros, Laser und heißen Go-Gos wurde nicht gegeizt. Nett anzusehen auch die schwenkbaren Licht-Traversen sowie das fett leuchtende Megaphon-Symbol im Hintergrund.
Circa 20 Stücke konnten konsumiert werden, bei denen sich der „Screaming Lord“ für keine noch so schlechte Einlage zu schade war. Bestes Beispiel: das kleine Toy Dolls-Stelldichein „Nellie the elephant“. Zu Klassikern wie „Call me manana“ und „Faster harder scooter“, noch älterem Zeugs wie „Friends“ oder „Let me be your valentine“ und natürlich den aktuelleren Micky Maus-Hits „The logical song“ und „Nessaja“ wurde je nach Geschmack derbe mit dem Kopf, den Armen oder dem Arsch gewackelt. Die aktuelle Tour-Hymne „Jigga Jigga“ beendete den regulären Set, bei der eine Gastsängerin angeblich Premiere feierte. Wohl schon mal ein Testlauf im Hinblick auf den anstehenden Grand Prix. Es folgten noch zwei Zugabenblöcke, unter anderem mit „Fire“ (wie immer mit funkensprühender Gitarre), „Posse“ und „Hyper Hyper“, bevor man schließlich an der Theke miteinander auf die nächsten Zehn anstoßen konnte.
Fotos by Jörg Rambow
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